Die "Werkstatt" ist zunächst der Ort der Produktion bzw. Instandsetzung von Waren und Gütern. Wobei der Begriff Werk (v. althochdt.: werc, verwandt mit griech. ergon Arbeit) alle menschlichen Tätigkeiten und deren Erzeugnisse bezeichnet und Statt (althochdt.: stat = Standort, Stelle) schlicht den räumlichen Produktionszusammenhang definiert. Und (um auch noch die Herkunft des letzten Wortbestandteils zu klären) Wissen lässt sich vereinfacht als die organisierte Summe von Informationen verstehen, die es ermöglicht Handlungen zu koordinieren. Etymologisch ist Wissen vom althochdeutschen wissan abgeleitet, das im weiteren Sinne ‚gesehen haben‚ bedeutet.
Das mag auf den ersten Blick wenig hilfreich erscheinen – illustriert allerdings, daß Wissen ein aktiver Prozeß der [je individuellen] Aneignung und Verarbeitung von Information darstellt. Um als Wissen deklariert zu werden, muß Information [=bloßes Faktenwissen] rezipiert und in vorhandene Strukturen eingebettet werden. Wissen ist also niemals isoliert denkbar, sondern organisiert sich netzförmig. Genau der Illustration dieser These soll u.a. dieser Blog dienen.
Kaum anders jedenfalls als bei der handwerklichen Produktion, so liegt auch der Werkstoff der Wissenswerkstatt zunächst als Rohmaterial vor. Es sind kleine, zufällige Informationshäppchen, die möglicherweise an anderer Stelle im Internet auftauchen; es können freilich genauso gut bestimmte Vorgänge in der ‚realen‘ Welt sein (selbst wenn darüber wieder zunächst medial berichtet werden muß, um überhaupt zu gewährleisten, daß die Informationsschwelle überschritten wird).
Wichtig ist, daß die Informationen, Kenntnisse, Neuigkeiten, kurz: das Rauschen der (immer? medienvermittelten-) Welt der Wissenswerkstatt als Rohmaterial und Ausgangswerkstoff dient. Die Verarbeitung ist dann vor allen Dingen eine Frage der Einordnung und Bewertung. Darüber, also über die Begleiterscheinungen der Informatonsstrukturierung, will ich hier Auskunft geben.