Die unterschätzten Nebenfolgen der Computertomographie » CT-Aufnahmen als Krebsrisiko

Schöne neue Welt der Medizintechnik – was noch Ende der 80er Jahre nur an wenigen Kliniken möglich war, gehört heute längst zum Standardrepertoire der medizinischen Diagnostik: die Computertomographie. Und die immer brillanteren Bilder werden von Ärzten immer häufiger eingesetzt. Vergessen wird dabei, daß auch jede CT-Aufnahme mit einer unvermeidlichen Strahlenbelastung einhergeht. Und diese wird offenbar systematisch unterschätzt.

Daß Röntgenstrahlung gefährlich ist, weiß heute jedes Kind. Und die Arglosigkeit im Umgang mit klassischen Röntgenaufnahmen ist inzwischen auch einer gesunden Skepsis gewichen: die Strahlenexposition, die jede Röntgenuntersuchung mit sich bringt, ist Ärzten und Patienten als Gesundheitsrisiko längst bekannt.

Die Computertomographie liegt im Trend: sie liefert schnell und schmerzfrei detaillierte Bilder. Aber die Strahlenbelastung liegt zum Teil um das 100-1000-fache höher als bei einer konventionellen Röntgenaufnahme.

Die Entwicklung der bildgebenden Verfahren ist inzwischen freilich rasant fortgeschritten und die Vorzeigekinder der diagnostischen Radiologie hören heute auf die Namen Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT). Allerdings ist die CT, also die so unverdächtig und sehr fortschrittlich klingende Computertomographie, nichts anderes als eine Fortentwicklung der guten alten Röntgenaufnahme. Denn aus vielen verschiedenen Röntgenbildern setzt der Rechner schließlich die detailreichen Schnittbilder und dreidimensionalen Ansichten zusammen, die Einblicke in das Körperinnere erlauben. Diese Vorteile in der Diagnostik werden freilich mit einem zentralen Nachteil erkauft: die Strahlenbelastung durch eine einzelne CT-Aufnahme ist in vielen Fällen etwa um das 100-1000-fache höher, als das der verpönten Röntgenaufnahme.1

Erhöhte Strahlenbelastung und Krebsrisiko durch Computertomographie

CT-Entwicklung2.gifNichtsdestotrotz liegt die Computertomographie im Trend. Eine aktuelle US-Studie2 weist nun erneut auf die damit verbundenen Risiken hin. Allein in den USA wurden im Jahr 2006 ca. 62 Millionen CT-Aufnahmen gemacht, Tendenz steigend. (vgl. Abbildung rechts)3

Kein Wunder, eine Computertomographie ist schmerzfrei und liefert schnelle Ergebnisse. Und das ist gleichermaßen im Sinne von Ärzten und Patienten. Allerdings wird dabei systematisch übersehen, daß mit dem inflationären CT-Einsatz auch die Strahlenbelastung der Bevölkerung und somit auch das Krebsrisiko deutlich ansteigen.

Nach der Einschätzung von David Brenner und Eric Hall vom Center for Radiological Research an der New Yorker Columbia Universität sind bereits heute 1,5-2,0% aller Krebsfälle auf die Strahlenexposition durch CT-Scans zurückzuführen. Denn während eine normale Röntgenaufnahme mit ca. 0,03 bis 0,5 Millisievert zu Buche schlägt, liegt die effektive Dosis der ionisierenden Strahlung bspw. bei einer CT-Aufnahme des Schädels im Bereich von 2-4 Millisievert.4 Zum Vergleich: die durchschnittliche Strahlenbelastung eines Bundesbürgers liegt bei 2,1 Millisievert, allerdings pro Jahr.

Auch bei CT-Scans werden Patienten ionisierender Strahlung ausgesetzt. 1,5-2,0% aller künftigen Krebsfälle müssen darauf zurückgeführt werden.

Diese Zahlen sind nun zwar kein Grund, die Computertomographie zu verteufeln, denn sie ist zweifellos ein wunderbares Diagnose-Instrument und in vielen Bereichen kaum zu ersetzen.5 Jedoch ist es ganz offensichtlich dringend geboten, deutlich stärker auf die Risiken des CT-Booms hinzuweisen. Es wäre mehr als wünschenswert, wenn an die Stelle der momentanen Leichtfertigkeit im Umgang mit den Möglichkeiten der Computertomographie eine stärkere Orientierung an einem Kosten-Nutzen-Kalkül treten würde. Das Bewußtsein, daß der Nutzen jedes einzelnen CT-Scans mit konkreten Risiken einhergeht, ist aber kaum verbreitet.

Alarmierende Unkenntnis der Ärzte – Fortbildungen dringend notwendig

Und vielleicht sollte man auch darüber nachdenken, jedem CT-Gerät einen Beipackzettel beizufügen: „Zu Risiken oder Nebenwirkungen fragen sie Ihren Arzt…“ Aber halt, es sind ja eben Ärzte, die ihre Patienten reihenweise zu CT-Untersuchungen schicken. Und es spricht – wie jüngste Studien illustrieren – einiges dafür, daß die Naivität und pure Unkenntnis eines großen Teils der Ärzteschaft mitverantwortlich für die stetig wachsende Popularität der CT-Diagnose ist. Denn wie in anderen Feldern auch, muß man leider auch hier für viele Mediziner feststellen: „Denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Die erhebliche CT-Strahlenbelastung ist den meisten Ärzten nicht bewußt. 2/3 der befragten Uniklinikärzte unterschätzten die Belastung.

Erst im Frühjahr hatte Christoph Heyer (Institut für Diagnostische Radiologie, Ruhr-Universität Bochum) die ernüchternden Ergebnisse einer Ärztebefragung präsentiert.6 Insgesamt 124 Ärzte eines Universitätsklinikums wurden zu verschiedenen radiologischen Verfahren befragt – dabei schätzten jeweils ca. 2/3 der befragten Mediziner die sog. Effektivdosis (ED) der klassischen Röntgenaufnahme oder eben der jeweiligen CT-Aufnahme falsch ein. Die befragten Ärzte waren selbst keine Radiologen,7 aber genau diejenigen, die jeweils die notwendige Indikation feststellen und somit an zentraler Stelle über den Einsatz von CTs mitentscheiden. Mehr als erschreckend, daß hier quer durch alle Fachrichtungen kaum Sensibilität für die vorhandenen Strahlenrisiken vorhanden ist – 72,3% der Uniklinikärzte unterschätzte die Effektivdosis der CT im Vergleich zur konventionellen Röntgenaufnahme.8

Und diese Befunde decken sich weitgehend mit den Studienergebnissen aus den USA. Dort sind sogar 53% der Radiologen der Überzeugung, daß CT-Scans das Risiko an Krebs zu erkranken nicht erhöhen. Daß alle epidemiologischen Studien das Gegenteil belegen, scheint diese Röntgenfachärzte nicht zu irritieren.

„Part of the issue is that physicians often view CT studies in the same light as other radiologic procedures, even though radiation doses are typically much higher with CT than with other radiologic procedures. In a recent survey of radiologists and emergency-room physicians, about 75% of the entire group significantly underestimated the radiation dose from a CT scan, and 53% of radiologists and 91% of emergency-room physicians did not believe that CT scans increased the lifetime risk of cancer.“ [Brenner/Hall]

Wenn man freilich bedenkt, daß seit wenigen Jahren u.a. die Aufnahmen bei Kindern überproportional zunehmen9 (diese aber aus verschiedenen Gründen besonders strahlensensibel sind) ist diese Leichtfertigkeit kaum mehr zu verstehen. Und auch bei Schwangeren gehört die CT offenbar immer häufiger zum Mittel der Wahl, wie Elizabeth Lazarus jüngst auf einem Fachkongress in Chicago berichtete.10

David Brenner und Eric Hall kommen in ihrer Studie zum Schluß:

„In light of these considerations, and despite the fact that most diagnostic CT scans are associated with very favorable ratios of benefit to risk, there is a strong case to be made that too many CT studies are being performed in the United States.“ [Brenner/Hall]

Die medizinische Erfahrung lehrt: 1/3 aller diagnostischen Tests ist überflüssig. In den USA könnten folglich 20 Millionen CT-Aufnahmen pro Jahr eingespart werden.

Daß diese Einschätzung (daß viel zu viele CT-Untersuchungen durchgeführt werden) ebenso für Deutschland zutrifft, steht außer Frage. Und auch für Europa gilt die Faustregel, daß sich rund 1/3 aller Untersuchungen letztlich als unnötig herausstellen. Wäre der Kenntnisstand der Ärzteschaft in diesem Bereich höher,11 so bliebe jährlich Hunderttausenden oder sogar Millionen Bundesbürgern eine solche zusätzliche Strahlenbelastung erspart. Für die USA kommen Brenner und Hall sogar auf ca. 20 Millionen CT-Aufnahmen, die im Grunde gestrichen werden könnten.

„The third and most effective way to reduce the population dose from CT is simply to decrease the number of CT studies that are prescribed. From an individual standpoint, when a CT scan is justified by medical need, the associated risk is small relative to the diagnostic information obtained. However, if it is true that about one third of all CT scans are not justified by medical need, and it appears to be likely, perhaps 20 million adults and, crucially, more than 1 million children per year in the United States are being irradiated unnecessarily.“ [Brenner/Hall]

Dringender Handlungsbedarf also – wann stehen die ersten Radiologie-Fortbildungen an? Und ansonsten kann man nur darauf hoffen, daß die Ultraschalldiagnostik und v.a. die MRT (Magnetresonanztomographie)12, die beide ohne ionisierende Strahlung auskommen, weitere Fortschritte machen bzw. günstiger werden.

 


Links zu den Studien:

 

  1. Dieser Faktor variiert in Abhängigkeit von den jeweiligen Aufnahmebereichen. Je nach eingesetztem Gerät sind hier bspw. bei CT-Brustraumaufnahmen bis zu 1.000-fach höhere Strahlenexpositionen gegeben. Auch eine Schädel-CT weist eine 100-fach höhere Effektivdosis auf. []
  2. Brenner, David J.; Hall, Eric J.: Computed Tomography — An Increasing Source of Radiation Exposure, in: New England Journal of Medicine, 2007; 357: 2277-2284. []
  3. vgl. Figure 2. „Estimated Number of CT Scans Performed Annually in the United States.“ – Brenner/Hall, s. Studienlink. []
  4. Dieser Wert kann auch noch übertroffen werden. Bei einer CT-Aufnahme des Brustraums fallen z.T. bis zu 10 mSv an. []
  5. Ich selbst habe mich erst letztes Jahr in eine solche Röhre schieben lassen. Und auch meine WG-Mitbewohnerin, die als Juristin in einem Unternehmen arbeitet, das genau die Software für CTs liefert, wird bestätigen, daß ich die richtig verstandenen Möglichkeiten solcher Diagnosegeräte durchaus schätze. []
  6. vgl. Heyer, C. M.; Peters, S.; Lemburg, S.; Nicolas, V.: Einschätzung der Strahlenbelastung radiologischer Thorax-Verfahren: Was ist Nichtradiologen bekannt? In: RöFo: Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, 2007, 179(3):261-267. []
  7. Sie stammten aus den Fachrichtungen Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie und Neurologie []
  8. Soll einen die Information trösten oder erzürnen, daß weder die Berufserfahrung noch die Fachrichtung oder die Position der Befragten einen wesentlichen Einfluss auf die Testergebnisse zeigten? Vgl. Heyer, C. M.; Peters, S.; Lemburg, S.; Nicolas, V.: Einschätzung der Strahlenbelastung radiologischer Thorax-Verfahren: Was ist Nichtradiologen bekannt? In: RöFo: Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, 2007, 179(3): 261-267. []
  9. Der Hauptgrund für diese Zunahme liegt schlicht darin, daß es lange Zeit erforderlich war, still in der CT-Röhre zu verharren. Neuerdings konnte aber die Aufnahmedauer auf unter eine Minute gedrückt werden. []
  10. „Overall utilization of radiological examinations in pregnant women increased by 121% over ten years with an increase in the patient population of only 7%. The greatest increases were in utilization of CT which also averaged the greatest overall radiation exposure to the fetus.“ vgl. Lazarus, E. et. al. „Utilization of Radiological Examinations in Pregnant Women: A Ten Year Review–1997-2006.“ []
  11. Und blieben betriebswirtschaftliche Kalküle außen vor []
  12. Sie wird teilweise auch als Kernspintomographie bezeichnet. []

11 Gedanken zu „Die unterschätzten Nebenfolgen der Computertomographie » CT-Aufnahmen als Krebsrisiko“

  1. Da ich selber meine (Physik-)Diplomarbeit im nuklearmedizinischen Umfeld geschrieben habe, bin ich sehr an dem Thema interessiert. Erst mal Lob und Erstaunen, hier solch einen Artikel zu finden. Im Prinzip stimme ich voll überein.
    Der angegebene Wert von 0,03-0,1 mSv für eine herkömmliche Röntgenaufnahme scheint mir allerdings etwas gering.
    Beim Bundesamt für Strahlenschutz gibt es ein Dokument in dem unter anderem die Effektivdosen für Röntgen- und CT-Untersuchungen angegeben sind. (http://www.bfs.de/de/bfs/druck/strahlenthemen/STTH_Roentgen.pdf)
    Und tatsächlich: von einem Faktor von 100 – 1000 kann nicht die Rede sein. Ein Vergleich Röntgen- und der CT-Aufnahme des Schädels beispielsweise liefert einen Faktor von 20 – ca.130, beim Bauchraum sind es 9 – ca.40. Generell lässt sich sagen, dass besonders bei Aufnahmen von Weichteilen, also überall da, wo die Röntgenaufnahme mit Hilfe von Kontrastmitteln durchgeführt wird mit einer stark ansteigenden Strahlenbelastung zu rechnen ist.

    Prinzipiell stimme ich aber natürlich zu, dass Ärzte nicht genug über die zu verschreibenden Verfahren lernen können und durch eine gewissenhaftere Ausbildung – auch in der Physik, hier spreche ich aus eigener Erfahrung mit angehenden Medizinern – vermutlich ein nicht geringer Anteil an Strahlenbelastung für den Patienten eingespart werden könnte.

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  2. @Henning:

    Danke für Dein Feedback und Hinweise darauf, daß die Strahlenbelastung nicht in allen Fällen um den von mir angegeben Faktor (100-1000x) voneinander abweicht. Du hast Recht, daß das Verhältnis bei manchen Aufnahmebereichen auch etwas geringer sein kann, allerdings bei den häufigen Standardscans (Schädel Thorax) tatsächlich bei dem von mir angegeben Wert.

    Im Artikel hatte ich mich mit diesen Werten u.a. auf die angegebene Studie bezogen. Und hier wurde eben u.a. nach den Werten für die jeweiligen Röntgen- bzw. CT-Aufnahme des Brustraums gefragt. Und diese liegt beim Röntgen bei 0,01 – 0,1 mSv und der CT-Variante bei 1-10mSv (Angaben lt. Studie Heyer et.al.). Die Zahlen etwa die die Österreichische Ärztekammer angibt, bestätigen dieses Verhältnis. Auch andere Quellen weisen die von mir angegeben 0,01mSv-0,3/0,5mSv für übliche Röntgenaufnahmen aus. (Bei Bildern vom Bauchraum/Abdomen und wenn Kontrastmittel zum Einsatz kommt, kann aber – Du hast Recht – auch die „normale“ Röntgenaufnahme bis zu 1.0mSv bringen.)

    Allerdings gilt es sicherlich zu berücksichtigen, ob man hier modernere Röntgengeräte oder „alte“ Strahlenschleudern vergleicht. Genauso werden natürlich CT-Scanner verbessert. In dieser Abbildung (sie stammt schon von 1999) sieht man, daß die Werte aber auch schon früher bis zum Faktor 1 000 voneinander abwichen…

    Link – Effektive Dosis der Strahlenbelastung

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  3. Ein weiterer Aspekt der CT-Diagnostik. Diese Geräte kosten sehr viel Geld. Über eine Million, wenn ich mich Recht erinnere. Diese Investition insbesondere in privaten Arztpraxen muss sich irgendwie armotisieren, was auch erklären könnte, warum Mediziner gerne das CT verwenden. Zudem ist ein CT auch ein Prestige-Objekt, mit dem man beim Patienten Eindruck schinden kann.

    Übrigens, ich hatte selber mal Mediziner im Nebenfachpraktikum Physik zu betreuen, wo sie genau das lernen sollten: Strahlenbelastung bzw. der Umgang mit Radioaktivität und Röntgenstrahlung.

    Null Interesse bzw. Mitdenken seitens der Studenten. Das wurde als lästige Pflicht betrachtet, auswendig gelernt und teilweise auch von oben abgesegnet: Nach dem Motto, die Mediziner müssen so viel lernen, da ist das schon in Ordnung. Man sollte nicht so hohe Anforderungen stellen. Aber zumindest die Radiologen sollten noch mal entsprechend geschult werden und ich bin entsetzt, dass das nicht geschieht. Oder das sie es vergessen?

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  4. Und ich habe mir gerade mein Myom embolisieren lassen… Die Strahlendosis scheint ja nochmals um ein Vielfaches höher zu sein, als beim CT. Ich las irgendwo im Netz etwas von bis zu 30 mSv.

    Und das Myom ist nach 1 Monat leider noch nicht einmal geschrumpft.

    Darüber hinaus habe ich noch weitere orthop. Probleme und muss realistischerweise langfristig mit zahlreichen weiteren Eingriffen unter CT-Kontrolle rechnen… Leider scheint es kaum Ärzte zu geben, die Facettenblockaden, PRT mittels Ultraschall durchführen… Und längere Anfahrten in irgendwelche Großstädte kann ich mir nicht leisten.

    Irgendwie bin ich nun sehr beunruhigt wegen der Strahlendosis der Myomembolisation u. kann kaum noch schlafen. Vllt. hätte man mich darüber aufklären sollen.

    Immerhin hatte ich zuvor abklären lassen, ob Fokussierter Ultraschall möglich ist.

    Trotz alledem, vllt wären Hormontabletten sinnvoller gewesen.

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  5. Leider trägt die Arglosigkeit sowie die Profitgier von Lobbyisten und Ärzten auf diesem Gebiet,(vor allem was das gesundheitliche Risiko betrifft),mal wieder der Patient! Er allein hat die Arschkarte!
    So kann man sich nur zu gut vorstellen, daß noch während der Patient in der Röhre schwitzt und von Strahlen durchlöchert wird, der Arzt zu Hause bei seiner Frau anruft und sagt: Du Schatz das Geld ist da, du kannst dir ruhig den neuen Porsche Bi-Turbo mit 600 Ps bestellen!

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    • Dieser Beitrag ist aber dermaßen daneben, es fehlt Dir einfach an Allem. Es ist also Alles Profitgier, und der Arzt, ruft der direkt nach durchgeführtem CT beim Autohändler an oder erst nach jedem 2. CT?
      Es gibt genügend Ärzte, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Mir scheint es hier sehr an Wissen zu mangeln, insbesondere aber eher bei Ihnen!.

    • Ihre Antwort zeigt, dass sie weder über Humor noch Empathie verfügen.
      Starrsinnigkeit,Befangenheit und Stolz,stehen ihnen dabei offenbar im Weg.
      Deshalb ist ihr Resümee nicht nur eine inkompetente,von Argwohn und Willkür getriebene Legaldefinierung und Schuldverschiebung, sondern erklärt auch die Risiken und Fehler im Gesundheitssystem, einschließlich der Diskussionen in der Gesundheitsreform.
      Fazit:
      Anstatt mir mangelndes Wissen zu unterstellen, sollten sie sich lieber einmal mit Physik befassen.
      Allerdings nicht nur(wie stark vermuten lässt) mit physikalischen Formeln, sondern mit den physikalischen Gesetzen!

  6. Statistik zu Krebserkrankungen nach Computertomografien:

    Die Daten von 10,9 Millionen Menschen aus den Jahren 1985 und 2005 wurden retrospektiv untersucht und die Inzidenz von Krebserkrankungen mit der Anzahl der CT-Untersuchungen verglichen. Die Ergebnisse, kurz zusammengefasst:
    • Menschen, die eine CT-Untersuchung über sich ergehen ließen, hatten knapp 10 Jahre nach der Strahlenexposition ein etwa 24% (Konfidenzintervall 20-29%)höheres Risiko, eine Krebserkrankung zu entwickeln als Menschen, die keine CTUntersuchung hatten.
    • Die durchschnittliche Strahlendosis einer CT-Untersuchung betrug bei den ausgewerteten Daten etwa 4,5 mSv.
    • Alter, Geschlecht oder Geburtsjahr stellten dabei keine signifikanten Konfounder dar.
    • Mit jeder weiteren CT-Untersuchung stieg das Risiko einer Krebserkrankung um etwa 16% (Konfidenzintervall 13-19%). Es gibt also eine nachvollziehbare Dosis-Wirkungs-Relation
    • Vor allem Menschen, die in jungen Jahren Röntgenstrahlen ausgesetzt waren, hatten ein erhöhtes Krebsrisiko nach Strahlenexposition. Die nach Alter aufgeschlüsselten Risiken betrugen:
    • CT Untersuchung im Alter von 1-4 Jahren: 35% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 25-45%)
    • CT Untersuchung im Alter von 5-9 Jahren: 25% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 17-34%)
    • CT Untersuchung im Alter von 10-14 Jahren: 14% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 6-22%)
    • CT Untersuchung im Alter von mehr als 15 Jahren: 24% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 14-34%)
    • Vor allem Leukämien, Myelodysplasien, Lymphome, solide Tumore des Magendarmtrakts, Melanome, Weichteilsarkome, Tumore des weiblichen Genitaltrakts, urologische Tumore, Hirntumore und Schilddrüsenkrebs zeigten einen signifikanten Anstieg in der strahlenexponierten Bevölkerung. Einige besonders eklatante Beispiele:
    • Das Risiko, nach einer CT-Untersuchung des Schädels einen Hirntumor zu entwickeln, stieg in der untersuchten Population um 144% an
    (Konfidenzintervall 112-181%)
    • Das Risiko, nach einer CT-Untersuchung des Abdomens eine Leukämie zu entwickeln, stieg in der untersuchten Population um 224% an
    (Konfidenzintervall 117-384%)
    • Das Risiko, nach einer CT-Untersuchung des Brustkorbs einen Weichteiltumor zu entwickeln, stieg in der untersuchten Population um 364% an (Konfidenzintervall 74-1140%)
    (Quelle: https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Krebs_nach_niedrigen_Strahlendosen.pdf)
    Patientenrechtegesetz und Medizinproduktegesetz stehen nur auf dem Papier.

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