Sich ständig über die aktuellen Debatten der Wissenschaftskommunikation auf dem Laufenden zu halten, kostet Zeit. Wer sich die spannendsten Themen nicht mühsam selbst zusammensuchen will, hat verschiedene Möglichkeiten: der Newsticker des Wissenschafts-Cafés wäre eine davon. Einen ganz besonderen Service bieten die Kollegen von Wisskomm: jeweils zum Wochenende präsentieren sie innerhalb ihrer Wissenschafts-Wochenschau einige Themen der Woche in Wort und Bild.
Gemäß des Wisskomm-Slogans "Wissenschaft publik gemacht" stellt Volker Lange jeweils ein Informationsbündel aus der Welt der Wissenschaft und des Wissenschaftsjournalismus zusammen. Moderiert wird das alles angenehm sachlich, professionell und bisweilen mit einem augenzwinkernden Halbsatz garniert von Matthias Spielkamp.
In der ersten Wochenschau des Jahres 2008 wird übrigens auch die Recherchefaulheit und Naivität einiger Wissenschaftsjournalisten angesprochen. In Welt, SZ, Spiegel und Co. war über eine obskure Studie des selbsternannten Humorforschers Sam Shuster geschrieben worden, ohne darauf hinzuweisen, daß dessen Artikel keinen wissenschaftlichen Standards genügt1 und allem Anschein nach als Weihnachtsgag gemeint war.
Ob diese Wissenschafts-Ente überhaupt identifiziert worden wäre, wenn kamenin in seinem Blog "Begrenzte Wissenschaft" und ich in diesem Werkstattartikel nicht hartnäckig darauf verwiesen hätten?
Egal: Volker Lange und Matthias Spielkamp haben die Studie nach unseren Hinweisen genau gelesen und stellen – da der Spiegel sich gleich mehrfach auf diese "Studie" bezog – die frustrierte Frage:
Lesen denn die Hamburger keine Wissenschaftsblogs? Guter Wissenschaftsjournalismus sieht jedenfalls anders aus.
Dem ist nichts hinzuzufügen – wenn die Wissenswerkstatt Pflichtlektüre in den Wissenschaftsredaktionen würde, hätte ich nichts daran auszusetzen. ;-)
Die komplette Wochenschau 01/2008 (die Wissenswerkstatt bzw. der Shuster-Artikel kommen ab Minute 1:10 zum Gespräch) gibt es hier:
- Vermutlich hatten sie es schlicht nicht gemerkt, daß Shuster mit seiner Einradshow eher unterhalten als aufklären wollte. [↩]
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