Die populärsten wissenschaftlichen Blogs » Wissenschaftsblog-Charts 03|2008

Braucht die wissenschaftliche Blogszene nun auch noch eine Rangliste? Kann man die Qualität eines Wissenschaftsblogs überhaupt messen? Sind Rankings vielleicht sogar prinzipiell abzulehnen? Sind solche statischen Momentaufnahmen der Dynamik des Web 2.0 überhaupt angemessen?

Über solche und ähnliche Fragen ließe sich trefflich diskutieren und philosophieren. Ich habe es dennoch kurzerhand getan: ich habe die deutschsprachigen Wissenschaftsblogs gemäß ihrer Verlinkung sortiert. Entstanden ist dabei eine Rangliste, die die 20 meistverlinkten Blogs mit wissenschaftlicher Ausrichtung aufführt.

Vermessung der wissenschaftlichen Bloglandschaft

Im Hintergrund stand die Überlegung, den aktuellen Zustand der wissenschaftlichen Blogszene zu dokumentieren und – die wissenschaftlichen Blogcharts sollen regelmäßig aktualisiert werden – die Veränderungen sichtbar zu machen. Dabei habe ich mich für die Anzahl der Links entschieden, die ein Blog innerhalb der letzten 6 Monate erhalten hat: also den Wert, den der Blogindex Technorati als „blog authority“ ausweist.

Wo sind die häufig zitierten Wissenschaftsblogs? Welches sind die Knotenpunkte der jungen wissenschaftlichen Blogszene?

Dieses Kriterium ist natürlich kein Gradmesser, ob ein Blog nun als guter oder schlechter Wissenschaftsblog einzustufen ist. Alles was daraus abzulesen ist, ist die Anzahl der Reaktionen, die ein Blog eben binnen der letzten Monate hervorgerufen hat. Nicht mehr, nicht weniger.

Anhand der Rangliste kann man aber ersehen, welche Blogs offenbar stärker rezipiert und zitiert werden und welche (noch?) eine kleinere Rolle spielen.1

Ich hatte schon vor längerer Zeit mit einem solchen Ranking geliebäugelt;2 da mein Blog, die Wissenswerkstatt, derzeit die meisten Links verzeichnet, hatte ich davon wieder Abstand genommen. Da ich aber insgesamt denke, daß solche Hitlisten allen darin vertretenen Blogs nutzen und ihnen neue Leser verschaffen können, habe ich mich nun doch dazu durchgerungen und die Liste erstellt.3

Wissenschaftsblog-Charts 03|2008

Die aktuelle Liste basiert auf den Werten vom 15.3.2008.

Es ist eine Momentaufnahme und die Werte verändern sich natürlich kontinuierlich.4 In Zukunft werde ich diese Liste nur noch im Wissenschafts-Café publizieren. Geplant ist ein Intervall von 2-3 Monaten. Verzeichnet sind alle deutschsprachigen wissenschaftlichen Blogs, die mir derzeit bekannt sind. Also diejenigen der „großen“ Portale (SciLogs und Scienceblogs), dazu die Mitglieder des „Wissenschafts-Cafés“ und einige andere. Sollte ich jemanden vergessen haben, dann bitte ich um Hinweise in den Kommentaren.


Verwandter Artikel:

  1. Andere Maßzahlen sind derzeit nicht sinnvoll. Die metaroll verzeichnet (noch) zu wenige Treffer und ist auch ungeeignet, um Verschiebungen zu dokumentieren. Die Rangfolge wäre eine andere, wenn man die Blogroll-Authority zur Grundlage machte: Wissenswerkstatt (23), Viralmythen (21), Textdepot (7), media ocean (7), Archivalia (3), Schmidt mit Dete (14), Bremer Sprachblog (10)… []
  2. Denn was die Medienblogs können, „können“ wir doch schon lange, oder? []
  3. Und wurde dennoch von meiner bloggenden Lebens- und Lieblingsmenschin „getadelt“. – Ich hoffe nichtsdestotrotz, Ihr verzeiht mir die Tatsache, daß zufälligerweise meine Werkstatt vorne plaziert ist. []
  4. Bis heute hat meine Werkstatt bspw. um 3 Punkte zugelegt. []

43 Gedanken zu „Die populärsten wissenschaftlichen Blogs » Wissenschaftsblog-Charts 03|2008“

  1. *…daß zufälligerweise meine Werkstatt vorne plaziert ist.*

    Das hat mit Zufall nicht viel zu tun. ;)

    Was mich ein bisschen bedrückt ist der Umstand, dass in der Liste praktisch überhaupt keine naturwissenschaftlichen Blogs auftauchen. Der einzige Naturwissenschaftler abgesehen von meiner Wenigkeit ist kamenin, und der schreibt ja auch nur alle paar Jubeljahre mal über sein Fach.

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  2. Schöne Idee, Marc. Ich hatte in dem metaroll-script schon länger eine Channelfunktion eingebaut, die sich auch für so etwas nutzen ließe. Das hätte den Vorteil, dass die Zahlen immer auf dem aktuellen Stand wären. Also zum Beispiel so: http://www.metaroll.de/metaroll.php?topic=science&sort=tech
    Was bald noch dazu kommt, ist so eine Sparkline, die die Entwicklungen jedes Blogs anzeigt.

    @Fischer: Die Naturwissenschaftsblogs werden schon noch aufsteigen. Bestimmt.

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  3. @ Lars Fischer

    Sei getröstet: Du und Kamenin liegen (m.E. verdient) vor meinem Blog! Daran kannst Du getrost ersehen: Wenn Naturwissenschafts-Blogs gut gemacht und verständlich geschrieben bzw. mit deftig-streitbaren Beiträgen (@kamenin) bestückt sind, haben sie Erfolg. Insofern schließe ich mich @Benedikts Prognose an. (-:

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  4. Bekanntermaßen liegen ‚leistungsbezogene‘ Operationen der Erfassung, Bemessung und Bewertung von beruflichen und nicht-beruflichen Aktivitäten im Zeitgeist und finden starke Verbreitung, besonders auf Märkten und in Unternehmen. Das geschieht durchaus mit Recht, wenn man sich vor Augen führt, dass Unternehmen ihren Anteilseignern rechenschafts- gegenüber berichtspflichtig sind und Anspruchsgruppen erwarten, dass Unternehmen über ihre Aktivitäten berichten. Allerdings treiben ‚Zahlenwerke‘ bisweilen seltsame Blüten, nicht nur, dass Unternehmenskommunikation dahingehend entwickelt, immer mehr auf Druckerzeugnisse zu Bereichen wie Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility zu setzen, sondern auch im Hinblick auf die ‚organisationale Wirklichkeit‘ und das Potenzial ihrer Mitarbeiter. Uwe Vormbusch (Frankfurt) bezeichnete dies in einem Vortrag auf der Konferenz ‚The social rule of numbers‘ als Soziokalkulation. Dafür gab er das Beispiel eines Unternehmens, das seine Belegschaft den Kategorien ’stars‘, ‚workhorses‘ und ‚dead wood‘ zuordnete. Michael Power (London), der diese Aktivitäten unter dem Aspekt der Transformation von Unsicherheit – gibt’s auf Märkten immer – in kalkulierbare Risiken transformieren, auf den Tatbestand, dass mit diesen Zahlen mathematische Operationen durchgeführt werden, z.B. um eine Bilanz auszugleichen. Allerdings verliert man beim organisierten Rechnen leicht aus dem Blick, worum es ursprünglich ging: die organisationale Wirklichkeit, die Potenziale der Mitarbeiter, die Aktivitäten eines Unternehmens oder sein guter Ruf. Wie schon dieses Beispiel zeigt, stößt man an Grenzen, wenn man ’soziale Dinge‘ in Zahlen und mit mathematischen Operationen erfassen möchte, wenn sich das verselbständigt. Die Zahlen erwecken den Eindruck von einer ‚Objektivität‘, die ja in den Sozialwissenschaften so kaum erreichbar ist und sich auch als Anpassung an einen ‚gefühlten‘ Angleichungsdruck an die Arbeitsweise der Naturwissenschaftler deuten lässt.

    Dass man diese Aktivitäten auch im Bereich der Kommunikation findet, ist auch nicht wirklich neu: Schon Anfang und Mitte der 1990er Jahre hat Richard Münch (Bamberg) die Zunahme der Kommunikation (Briefe, Telefonanrufe usw. ) u.a. auch numerisch nachgewiesen – aber im Kontext einer Theorie der Kommunikationsgesellschaft, die sich inzwischen mit dem Netz beachtlich weiter entwickelt hat. Das Internet mit Technorati, Metaroll, Google Statistiken bietet noch viel mehr Möglichkeiten des Erfassens, Bemessens und Bewertens von öffentlicher Kommunikation, aber man sollte es nicht übertreiben. Deshalb bin ich froh, dass Du selbst ein Fragezeichen bei der Rangliste für Wissenschaftsblogs angefügt hast. Wir Wissenschaftler wehren uns doch gegen überzogene Entwicklungen der Ökonomisierung des Wissenschaftsbetriebs zulasten der eigentlichen Forschungsarbeit und guter Lehre für die Studenten.

    Mit Statistiken und Ranglisten zur Blogosphäre kann man selbst den paradoxen Effekt erzielen, denn das Medienprodukt, das solche Informationen präsentiert, vermag besonders viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In dem Ranking sind viele Blogs erfolgreich, die selbst Zahlen und Rankings präsentieren oder Hinweise darauf geben, wie man selbst strategisch erfolgreich kommunizieren kann. Die Leute wollen wissen, wer wo steht, wer auch da ist, auch wenn die Zahlen und ihr Zustandekommen kritikwürdig sind – damit greift der Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Daher ich hätte die Bitte an die Mitblogger, Kontextinformationen, die eine kritische Reflexion der Zahlen und Rankings auch für nicht-statistisch und nicht sozialwissenschaftlich studierte Leser stets mitzuliefern. Ich stimme Fischer zu, dass bei der Erstplatzierung der Wissenswerkstatt von Zufall keine Rede sein kann, aber das nicht allein self fulfilling prophecy effekt infolge des selbst erzeugten Publikumsbedarfs nach Zahlen und Ranglisten im Zeitgeist der Ökonomisierung, sondern auch auch inhaltlich, durch die Qualität Deiner Arbeit und die Regelmäßigkeit der Beiträge begründet.

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  5. Wir alle kennen die Unzlänglichkeiten und Schwächen eines Rankings, trotzdem gibt es doch kaum schöneres als so eine schön ordentliche Liste. Mir gefällt die Idee auf jeden Fall sehr gut.

    Die Liste verschafft zudem einen Überblick für Neuleser was es ‚da draussen‘ so gibt an Wissenschaftsblogs. Dass ein solches Ranking halt eine eigenen Feedbackdynamik entwickelt, belegt doch nur dass eine Nachfrage dafür besteht. Bestimmt ist es spannend diese Liste regelmässig zu sehen, da ich mir vorstellen kann, dass in dieser jungen Bloglandschaft doch noch einiges in Bewegung ist.

    P.S.: Zum Thema Wissenswerkstatt auf Rang 1 stimme ich meinen Vorschreibern zu: Verdient ist verdient

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  6. @Tina: D’Accord. Diese Charts zeigen nur das, was sie zeigen, nämlich: wie oft ein Blog bzw. eigentlich: eine RSS-verwendende Webseite von einer anderen solchen Webseite innerhalb des letzten halben Jahres verlinkt wird. Mit Qualität muss das überhaupt nichts zu tun haben. Aber solche Listen schaffen, wenn man nicht nur die Top 10 oder 20 verlinkt, Sichtbarkeit für alle verzeichneten Blogs (und den Listenersteller, klar, das ist eine alte Bloggerweisheit: „Listen, Listen, Listen!“) Deshalb halte ich es trotz aller von dir treffend geschilderten Begleiterscheinung für sinnvoll, sie zu erstellen. Manche Leserin entdeckt auf diese Weise vielleicht Blogs, die sie noch nicht kannte. Und das muss nicht zwangsläufig ein ganz oben platziertes Blog sein. Die kenne ich auch schon alle. Aber das ist natürlich nur eine von vielen Möglichkeiten, die Blogosphäre darzustellen bzw. zu sortieren. Man könnte genauso sinnvoll auch nach Alter sortieren, nach netzwerkanalytischen Maßzahlen oder danach, wie ähnlich sich Blogs sind. Jeder sollte sich sein eigenes Ranking bauen können. Aber je mehr Hintergrundwissen über Entstehung und Schwächen mitvermittelt werden, desto besser.

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  7. @alle:

    Danke für das nette Feedback! :-)

    Es freut mich natürlich, daß die Liste auf positive Resonanz stößt. So war es ja auch gedacht. Die Rangfolge läßt natürlich einige Schlußfolgerungen zu.

    Einerseits sieht man, daß natürlich Blogs, die sich ab und an auch zu Themen der Blogosphäre äußern (also meine Wissenswerkstatt, Benedikts Viralmythen etc.), sehr hoch gelistet sind. Das liegt aber einfach auch daran, daß uns auch andere Blogger ohne streng wissenschaftlichen Bezug verlinken.

    Andererseits wird sichtbar, daß die e-Learning-Community recht gut vernetzt ist. Dort wird untereinander schon ganz gut diskutiert und kommentiert. Und die Beobachtung, daß (leider) die stärker naturwissenschaftlich ausgerichteten Blogs noch etwas weiter hinten rangieren, ist auch richtig, hängt aber m.E. damit zusammen, daß es einfach noch ein neues Betätigungsfeld ist. Soll heißen: von Euch (Lars, kamenin und Co.) gibt es noch zu wenige. Auch hier gilt: die „kritische Masse“ macht’s.

    @Martin Ebner:

    Ah, natürlich eine interessante RSS-Best-Of-Liste. Allerdings sind die allermeisten Blogs ja auch über den Wissenschafts-Café-Ticker verfügbar (den erreicht man u.a. über das kleine Banner am linken unteren Seitenrand). Ich werde Euch Blogger heute aber auch noch per Mail über ein paar Neuigkeiten das Wissenschafts-Café betreffend informieren.

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  8. @ Benedikt & Marc: Ich denke, wir sind ganz d’accord bezüglich des Informationswerts von Listen, die ja dazu gedacht sind, neue Verbindungen zu schaffen und die bisherigen zu erweitern – und wenn die Zahlen/Statistiken von Text begleitet sind, die sinnvolle Deutungen bereit halten und Unklarheiten, die Frage nach der Grundgesamtheit, Messprobleme oder Wechselwirkungen im Zusammenhang mit den Rankings diskutieren, wird es noch besser. Gefährlich finde ich Tendenzen der Verselbständigung dieser Zahlenwerte aus ihrem Entstehungszusammenhang. Ein Aspekt der self fulfilling prophecy für die Positionierung im Ranking ist durch die Algorithmen von Google und Technorati als Grundlage für das Ranking zurückgreift. Werden zum Beispiel eingehende Links von Webangeboten berücksichtigt, die selbst rein statische Webseiten sind oder nur eingehende Links von anderen Blogs/RSS-Seiten? (die meisten Institute und Professions-Seiten wie DGS und BDS haben ja bisher keine Blogs). Wenn man den zugrundeliegenden Mechanismen explizit macht und gut erklärt, was wirklich gemessen wurde, erklärt sich ja auch die Positionierung der einzelnen Blogs. Und dann merkt man frei nach Matthäus-Effekt, das Blogger, die über Netzwerke verfügen, in denen sie viele Link-Verbindungen aufbauen können, bessere Chancen auf eine gute Positionierung in besagten Listen haben als andere – aktuell zum Nachteil der Naturwissenschaftler. Abgesehen davon habe ich mich gefreut, in so guter Gesellschaft zu sein und finde auch das aggregierte Feed eine schöne Sache. Wenn die Zahl der Wissenschaftsblogs noch weiter steigt und die Verteilung der Blogs auf die Wissenshaftsrichtungen etwas gleichmäßiger wird, könnte man vielleicht aggregierte Feeds für die besten naturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen usw. Blogs bereit stellen. P.S. ich glaube, meine Kommentare geraten heute alle etwas lang.

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  9. Spitze, genau so eine Liste hatte ich gesucht, denn ich habe das Gefühl, dass er nur sehr wenige Blgs gibt die sich mit wissenschaftlichen Themen auseinander setzen. In den USA sind die in dem Bereich mal wieder einiges weiter, dort findet man bereits etliche Uni-Profs mit eigenen Blogs. So eine Liste wäre für DE mit Sicherheit auch interessant.

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  10. naja, mit so Listen ist das so ne Sache, gell…
    auch Technorati lässt sich da leicht austricksen.
    Ich finde Seitwert.de da aussagekräftiger.

    Schöne Grüße
    der Jan vom Burgerbe-Blog

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  11. @Tina:

    Pssst! Du greifst mir ja vorweg. Von der Idee themenbezogener bzw. nach Bereichen unterteilter Sammel-Feeds, schreibe ich in meiner Mail an die Wissenschafts-Café-Mitglieder, die noch gar nicht abgesendet wurde. ;-)

    Ansonsten: ja, das gute, schöne Matthäus-Prinzip. Wer hat, dem wird gegeben. Aber ich denke, daß die wissenschaftliche Blogszene noch so lebendig ist, daß auch neue Blogs sich binnen weniger Monate etablieren können. Wir werden ja sehen…

    @tim:

    Schön, daß die Liste neue Entdeckungen für Dich bereithält. Es gibt und gab aber auch im erwähnten Wissenschafts-Café die Möglichkeit, sich über die einzelnen Blogger zu informieren. Dort findet man auch noch viele weitere Blogs, die zum Teil nur wenige Plätze hinter den oben gelisteten Blogs stehen.

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  12. @Jan:

    Naja, Du hast sicher recht, aber welcher Wissenschaftsblogger investiert Zeit und Energie, um sich „künstlich“ bei Technorati nach vorne zu pushen?

    Und „Seitwert.de“? Ja, schaue ich auch immer wieder mal vorbei. Und ist ein interessantes Tool. Allerdings fließen dort ja auch Daten mit ein (Standardkonforme Programmierung der Seite etc.), die für unsere Fragen nicht relevant sind. Und auch die Alexa-Werte sind meiner Meinung nach, nicht wirklich besser, als das, was technorati ausspuckt.

    Naja, Tina sagte es oben: es kommt ja klar zum Ausdruck, was diese Liste darstellt. Sie ist eben nur, was sie ist. ;-)

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  13. @Jan: Ich würde nicht so viel auf Seitwert geben, so nett der Dienst auch ist. Derartige komplexe zusammengesetzte Maßzahlen kann doch keiner nachvollziehen – und mehrere wackelige Indikatoren zusammenaddiert ergeben eigentlich nie einen guten. Netvibes ist also laut Seitwert die drittbeste deutschsprachige Seite? Soviel zum Thema „eine Art Qualitätsindex“.

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  14. Das Problem mit diesen Ranglisten ist seit Jahren dasselbe: die TopBlogs verstetigen sich mit der Zeit in ihren Top-Positionen – und das wird dann irgendwann langweilig. Sprich: diese Rankings sind legitim und gut, wo aber findet man etwas Neues, etwas Anderes?

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  15. @verstetigen: es wird dann eben häufiger das geklickt, was in der Top-Liste ist. Um es klarzustellen: das ist soweit ok. Für die Neugierigen wäre dann eine Liste interessant, in der die Top-Blogs nicht enthalten sind :-)

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  16. @Björn:

    Ich verstehe Deine Kritik und teile sie prinzipiell auch. Der Unterschied der aktuellen Wissenschaftsblog-Topliste zu Rankings in anderen Bereichen ist aber folgender: die Schwelle, um üblicherweise gelistet zu werden, ist üblicherweise sehr hoch. Das ist aber genau hier nicht der Fall.

    Eine Technorati-Authority von knapp über 30 ist auch aus dem Stand binnen 3-4 Monaten zu schaffen. Wenn man engagiert bloggt, gelegentlich in anderen Blogs kommentiert, dann ist das möglich. Das liegt einfach daran, daß die Anzahl der wissenschaftlichen Blogs derzeit noch sehr überschaubar ist – mehr als 200 Blogs gibt es im deutschsprachigen Raum wohl kaum.

    Und was alle anderen Blogs anlangt, die (noch?!) nicht in der Topliste verzeichnet sind: die findet man eben im Wissenschafts-Café, für das ich mit der Liste ja auch ein wenig Werbung machen will. All die guten Blogs mit Technorati-Werten von 15 oder 20 sind dort (falls der oder die Blogger eingewilligt haben) z.B. im Newsticker zu finden. ;-)

    An der Sichtbarkeit bzw. der Auffindbarkeit soll es nicht scheitern…

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  17. @Marc:

    Ja das mit dem Ticker ist zwar ne nette Sache, aber da krieg ich mit meinem Sammelfeed doch andere Ergebnisse ..

    z.B. ist meine eigener Blog gar nicht erfasst, was mich dazu veranlasste dem nachzugehen … irgendwo hab ich dann gefunden, dass ich dem ausdrücklich zustimmen muss … ok, aber wo ??

    nun ja vielleicht hast du ja die lösung :-)

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  18. @Martin:

    Ja, das liegt daran, daß bislang nicht alle Blogger sich mir gegenüber bereit erklärt haben, daß ich ihren Feed aufführe. Teils wohl aus Desinteresse, teils aus…?

    Ich halte aber eine Zustimmung (aus rechtlichen und blogger-kollegialen Gründen) für mehr als wünschenswert. Schließlich sind ist es ja (auch wenn es „nur“ der gekürzte Feed ist) fremde Inhalte. Die Zustimmung zur Verwendung Deines RSS-Feeds kannst Du u.a. per Mail an mich (Kontaktadresse hier oder im Impressum des Wissenschafts-Cafés) oder per Kontaktformular vornehmen. Ich nehme Deinen Comment hier aber als Zustimmung. ;-)

    Einen weiteren Unterschied gibt es aber auch noch: im Ticker des Cafés sind auch solche Blogs erfaßt, die (bislang!) nicht zu den Topblogs gehören. :-)

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  19. Prinzipiell ist solch ein Ranking eine interessante Geschichte. Aber mir ist nicht klar, was genau die Aufnahmekriterien sind. Die Zusammenstellung erscheint mir etwas willkürlich.

    Auch eine Definition, was denn nun ein Wissenschaftsblog sei, konnte ich nicht finden. Vielleicht ist es Dir klar, aber mir würde es helfen, das einmal formuliert zu sehen.

    Oder habe ich jetzt etwas überlesen?

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  20. @CH:

    Also „die“ Aufnahmekriterien gibt es nicht. Ich habe mich bemüht alle wissenschaftlichen Blogs zu erfassen. Weitere Kandidaten sollen und dürfen ja in den Kommentaren erwähnt werden.

    Es stellt sich natürlich die Frage, was wir unter wissenschaftlichen Blogs verstehen wollen. Das habe ich schon an vielen Stellen ausgeführt – es hilft also auch eine Suche hier in der Wissenswerkstatt oder einfach die Lektüre meiner jüngsten Artikel zu Sinn und Zweck der Wissenschaftsbloggerei.

    Aber vielleicht so viel: Wissenschaftsblogs sind Blogs, die sich schwerpunktmäßig mit wissenschaftlichen Fragestellungen befassen (u.U. journalistische Akzentsetzung) oder Blogs vonWissenschaftlern, die u.a. über ihren Forschungsalltag Auskunft geben etc.

    Alles klar? Weshalb hast Du den Eindruck, die obige Liste sei willkürlich?

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  21. @Dominik:

    Ja, mit Deiner „Corporate-Blogs-Studie“ hast Du in den letzten Tagen ja einige Links bekommen. Aber die bleiben Dir auf alle Fälle bis zum nächsten Ranking erhalten. :-)

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  22. Ich finde die Auswahl auch etwas willkürlich, aber es ist halt schwierig, eine geeignete Auswahl zu treffen (sind die sich als http://www.hardbloggingscientists.de/ zu erkennen gebenden dabei?). Ich blogge beispielsweise sowohl zu beruflichen und privaten Themen als auch wissenschaftliche Forschungsfragen – die Übergänge sind da manchmal fließend. Je „wissenschaftlicher“ es wird, desto eher schreibt man außerdem auf Englisch, was nun mal die Wissenschaftssprache ist.

    Übrigens ist Wissenschaft kein Thema sondern eine Methode. Wissenschaftsblogs sind blabla, was zählt sind wissenschaftliche Blogs.

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  23. @Jakob:

    Daß es unzählige Mischformen gibt, ist unbestritten. Und gerade wenn es um solche Blogs geht, die ich als „Wissenschaftlerblogs“ (also solche, bei denen der Autor eben als Wissenschaftler sein Brot verdient) bezeichne, vermengen sich wissenschaftsbezogene Notizen, private Einträge etc. – Im Prinzip ist aber kein (deutschsprachiges!) wissenschaftliches Blog aus der Liste ausgeschlossen.

    Welche Blogs fehlen Dir bzw. weshalb erachtest Du die Auswahl als willkürlich? Ich gestehe, daß ich bspw. Deinen Blog (obwohl ich ihn kenne) nicht berücksichtigt habe (war ein Versehen, entschuldige!), aber die Charts sind ja erstmals erstellt worden und die Kommentare sind ja gerade dazu da, um für die zweite Ausgabe weitere Kandidaten zu benennen. :-)

    Deine Einschätzung „Wissenschaftsblogs sind blabla“ kann ich so natürlich nicht teilen. Auch die plaudernde Variante der wissenschaftlichen Selbstauskunft und/oder Selbstdarstellung ist legitim und kann spannende Einblicke in den oftmals als unzugänglich wahrgenommenen Elfenbeinturm liefern.

    Und zuletzt: ja, es gibt eine (naja, oder vielleicht doch: mehrere?) wissenschaftliche Methode(n). Aber Wissenschaft kann sehr wohl ein Thema sein!

    Egal ob wir über Hochschulpolitik oder die Prioritäten der Forschungsförderung debattieren, egal ob wir die ethischen Dimensionen der Stammzellforschung oder neue Erkenntnisse der Hirnforschung beleuchten – das ist alles Wissenschaft, sie ist der Gegenstand und Bezugspunkt. Das ist jedenfalls mein Verständnis, wenn ich einen Blog als „wissenschaftlichen Blog“ klassifiziere. Die Blogs, die als Plattform für wissenschaftliche Fachpublikationen dienen, sind eben eine große Ausnahme…

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  24. Was soll ich davon halten, dass nur die Blogs berücksichtigt werden, die bei SciLogs und Scienceblogs gelistet sind? Also Blogger, die sich fürs Bloggen bezahlen lassen. Oder anders ausgedrückt: Blogger, die für sehr wenig Geld daran mitwirken, etablierten Medienunternehmen (z.B. Burda) zusätzliche Einnahmen und Einflussnahme auf die Meinungsbildung zu bescheren. Ich für mich werde weiterhin nach Lust und Laune, vor allem aber autonom bloggen. Ohne Werbung und ohne Links auf Focus oder andere Medien! — Und überhaupt: Was heißt schon Wissenschaftsblog? Reicht es Wissenschaftler zu sein? Oder muss dass, was man schreibt wissenschaftlichen Kriterien Genüge tun? Oder muss es nur irgendwie für Wissenschaftler interessant sein?

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  25. @Victor: Es ist Marcs Entscheidung, diese Blogs zu zählen und andere nicht. Wem das nicht gefällt, brauch sich die Liste ja nicht anzugucken. Und was mit Wissenschaftsblog gemeint ist, wurde hier nun wirklich oft genug erwähnt.

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  26. @Victor:

    Ich verstehe Deinen Einwand nicht, denn ja, ich habe mir auch die aktuellen Technorati-Werte der einzelnen Blogs angesehen, die bei den SciLogs oder Scienceblogs aktiv sind, aber: kein einziger ist in der oben stehenden Liste vertreten! (Den besten Authority-Wert (17) hatte Ludmila Carone vom Planetenblog.)

    Es ist also überhaupt nicht zutreffend, daß „nur“ solche Blogs berücksichtigt werden, die bei diesen Portalen verzeichnet sind. Ganz im Gegenteil – es sind ausschließlich „unabhängige“ Blogs vertreten. Die meisten sind bspw. im Wissenschafts-Café gelistet, manche (wie etwa „kamenin“ mit seinem Blog „Begrenzte Wissenschaft“ auf Platz 11) ist nicht einmal dort zu finden.

    Sollte jemand einen einschlägigen Blog vermissen, dann bitte benennt mir diesen doch! Ich habe keinen einzigen Blog ausgeschlossen – einzige Voraussetzung: deutschsprachig und mit wissenschaftlichem Bezug. So einfach!

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