» Apokalypse der Ozeane?
Der Badeurlaub kennt im Grunde drei Hauptärgernisse: erstens den Sonnenbrand, den der Pauschaltourist offenbar trotz Cremes mit Lichtschutzfaktor 50 nicht vermeiden kann, zweitens die angeschwemmten Algen und Quallen, deren glibbrige Konsistenz den meisten Badegästen unangenehm ist und drittens die subtil-paranoide Furcht, daß man am Traumstrand urplötzlich Opfer einer blutigen Haiattacke werden könnte.
Immerhin für das dritte Szenario kann wohl mittelfristig Entwarnung gegeben werden: bereits jetzt sind große Raubfische in den Weltmeeren erheblich dezimiert. Die Punkte 1 und 2 (die Sonne und die Algen) werden uns allerdings künftig erst recht Sorgen machen.
Lars Fischer hat einige Studien zum Zustand der Weltmeere gelesen und entwirft ein düsteres Szenario, in dem die atemberaubende Vielfalt des Ökosystems einem traurigen Wasserödnis gewichen ist, in dem Mikroben die Oberhand gewonnen haben.
Die Überdüngung und Überfischung der Weltmeere sind zwei Faktoren für eine besorgniserregende Entwicklung, deren komplexe Zusammenhänge noch lange nicht verstanden sind. Lars schreibt:
Sichtbarstes Zeichen dieser Veränderung sind die regelmäßig wiederkehrenden Quallenplagen. Es handelt sich dabei um nichts anderes als Vorboten des Ozeans der Zukunft, den die Glibberviecher beherrschen werden.
In seinem lesenswerten Artikel bezieht sich Lars auf einige aktuelle Studien der PNAS, die für die marinen Lebensräume und die feuchten Ökosysteme (als Habitat von Amphibien) ein riesiges Artensterben diagnostizieren.
- Fischer, Lars: Massenaussterben? Teil 1: Amphibien und die marinen Lebensräume, Fischblog, 12.8.2008
» BlogCampSwitzerland 3.0
In 14 Tagen führt mich mein Weg mal wieder für einen kurzen Besuch in die Schweiz. Grund meiner Visite ist das BlogCamp 3.0, das am 29. August in Zürich stattfinden wird. Bei dieser eidgenössischen Variante des Barcamps werden sich – so die Ankündigung – rund 200 Blogger und andere Web2.0-Akteure zu einer informellen Spontan-Konferenz versammeln.
Die Veranstalter rund um Peter Hogenkamp schreiben:
BlogCampSwitzerland 3.0 ist eine europäische Tagung, die von Bloggern für Blogger organisiert wird und welche das Bloggen in den Fokus stellt. Es baut auf den Prinzipien des berühmten BarCamp („ad-hoc unconference“) auf.
Ich selbst habe mich inzwischen angemeldet, habe mir mein Bahnticket reserviert und im Wiki angekündigt, daß ich (falls Interesse besteht) etwas über die Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Blogs erzählen werde. Und heute – bei der Arbeitsausschuß-Sitzung der AGSM – bin ich dann auch gleich noch autorisiert worden, ggf. etwas zur beginnenden Arbeit der Arbeitsgemeinschaft SocialMedia zu berichten.
Vielleicht ergibt sich ja in Zürich die Gelegenheit für ein Gespräch mit einigen Bloggern aus dem akademisch-wissenschaftlichen Umfeld? Es würde mich jedenfalls sehr freuen.1
- BlogCamp 3.0 – Zürich, 29.8.2008
Technorati-Tags:
8 Gedanken zu „Die traurige Zukunft der Meere ::: BlogCamp 3.0 in Zürich | Werkstatt-Ticker 51“
Ich freu mich auf ein Treffen ;)
Ich werde das Thema Meere übers Wochenende noch ein bisschen ausbauen, auch weil ja die Sauerstofflöcher gerade durch die Medien gehen. Endlich mal, muss ich dazu sagen.
Jürgen Schönstein hat’s auch gelesen und konzentriert sich auf die Checklist zur Rettung der Meere, die ich beiseite gelassen habe. Ist aber fast noch deprimierender.
Das Barcamp sieht gut aus. Die Spektrum-Leute haben mich eh schon sanft angestoßen, dass ich noch ein paar Urlaubstage hab, bevor mein Stipendium anfängt.
Ich würd mir schon ganz gern mal angucken wie sowas läuft, kann sein, dass ich da aufschlage. Ich glaub 80 Leute sind bis jetzt gemeldet.
@Michael:
Oh fein, hatte Deinen Namen beim Überfliegen der Teilnehmerliste gar nicht registriert. Freu mich auf kurzen Blogger-Smalltalk.
@Fischer:
Bin natürlich gespannt auf Deine weiteren Texte dazu. Und ja, Jürgen Schönsteins Text hatte ich natürlich gestern auch gelesen und ich habe daraufhin ja dazu auch das Tagesthema bei Scienceblogs gebastelt. (Hier: „Kollaps der Meere? Das vergessene Ökosystem)
Und zum Barcamp in Zürich: wäre natürlich nett, wenn man sich dort sehen würde. Wir könnten ggf. auch durchaus gemeinsam was zum Thema Wissenschaft in der Blogosphäre machen.
Ansonsten stehen bei mir in den nächsten Wochen noch mindestens 2-3 weitere Barcamps an. Werde dazu bald noch etwas schreiben, vielleicht ergibt sich ja da nochmals die Gelegenheit. Das Züricher Camp dauert ja nur einen Tag, was ja eher unüblich ist. Aber mal schauen…
Danke für das Angebot, aber die theoretische Unterfütterung des Wissenschaftsbloggen überlass ich lieber dir. Du kannst das wenigstens.
Wo kommen denn die ganzen Barcamps her? Gibt’s da ein zentrales Verzeichnis?
@Fischer:
Es gibt natürlich die Liste mit Barcamps, die Henning Krieg erstellt und aktualisiert. Und dann gibt es noch diese Zusammenstellung.
Anonsten: Danke für die Blumen und was ich das letzte Mal vergessen hatte – hinter Deinem Stipendium verbirgt sich was? Klingt jedenfalls hochinteressant.
http://www.initiative-wissenschaftsjournalismus.de/
bzw.
http://www.initiative-wissenschaftsjournalismus.de/fileadmin/Downloads/Infoblatt%20Mentoring%202008.pdf
Noch einer aus der Rubrik „Bloggen lohnt sich.“ ;-)
@Fischer:
Uiii, herzlichen Glückwunsch. Da hat es jedenfalls einen Richtigen getroffen. :-)