Wahlwerbespots sind ja im allgemeinen nicht vergnügungssteuerpflichtig. Wenn Parteien und Politiker ihre Botschaften im 1:30min-Format in die Wohnstuben der Wahlbevölkerung schicken, dann wirkt das Bemühen irgendwie „gut“ rüberzukommen meist so penetrant, daß man sich ganz schnell ein Eingreifen der Landesmedienanstalten wünscht, die diesen Zumutungen ein Ende bereiten. Daß Wahlwerbung – wenigstens im Internet – auch anders geht, demonstriert derzeit die amerikanische Interessensvereinigung AARP.
Mit einem wirklich faszinierend gemachten Video1 hat diese NGO einen Achtungserfolg im viralen US-Wahlkampf hingelegt. Es lohnt sich wirklich seinen Namen einzugeben und auf „Go“ zu klicken – das ist witzig und der Beweis dafür, daß auch das vermeintlich dröge Thema Politik+Wahlkampf ansprechend und phantasievoll aufbereitet werden kann.
Eigentlich erstaunlich, daß ausgerechnet eine Senioren-Lobbyorganisation wie die AARP mit einem solch frischen Wahlspot glänzt. Im Vergleich dazu ist auch Barack Obamas 30-Minuten-Aufmarsch zur besten Sendezeit ziemlich angestaubt bzw. angegraut.
Aktuelle Kommentare zum Endspurt im Präsidentschaftswahlkampf finden sich übrigens wie immer bei Ali von zoon politikon.2 Und Christoph Bieber – Politikwissenschaftler von der Uni Giessen – ist derzeit direkt vor Ort und beobachtet den Showdown aus nächster Nähe. Ich gehe davon aus, daß es sich in den nächsten Tagen sicher lohnen wird, bei Christoph reinzuschauen.
- Wissenswerkstatt: US-Wahlkampf: Die Siegchancen politischer Schwergewichte
- Weblog: zoon politikon
- Weblog: Internet und Politik
Technorati-Tags:
- Das ich vor einigen Tagen hier bei Jan Schmidt entdeckt habe. [↩]
- Die spezielle US-Wahlkampfseite von Ali findet man hier. [↩]