Regelmäßiger, moderater Bierkonsum hat positive Auswirkungen auf die Knochendichte. Das ist keine wahnsinnig neue Erkenntnis, aber eine aktuelle spanische Studie bestätigt diesen netten Effekt. Und auch Bierbrauer und Biergartenbesitzer dürfte diese Meldung durchaus freuen.
Frauen, die regelmäßig Bier trinken, tragen ein geringeres Osteoporose-Risiko. Das ist das Ergebnis einer Studie, die spanische Forscher durchgeführt haben.1 Wie in diesem BBC-Beitrag zu lesen ist, wurde die Dichte der Fingerknochen von fast 1700 Frauen (in einem Durchschnittsalter von 48 Jahren) vermessen. Hier zeigte sich, daß Frauen, die regelmäßig Bier tranken, deutlich besser abschnitten.
Den Phyto-Östrogenen sei dank
Die Forscher führen das auf die im Bier enthaltenen Phyto-Östrogene zurück, die vor allem durch den Hopfen ins Bier gelangen.2 Wichtig ist allerdings, daß diese positiven Effekte für geringe Mengen gelten und mehr als ein Glas Bier pro Tag (bei Frauen) bzw. zwei Gläser (bei Männern) sicher nicht zu empfehlen sind.
Die spanischen Forscher (einen Link auf ein Paper finde ich derzeit leider nicht) gehen davon aus, daß es die erwähnten Phyto-Östrogene sind, die den Osteoporose-Schutz mit sich bringen. Allerdings ist im Bier ein weiterer Stoff enthalten, der ebenfalls eine knochenstärkende Wirkung hat: das mineralische Silizium (das von der Gerste stammt).
Das ergab etwa eine ältere britische Studie, was nicht weiter verwunderlich ist.3 Denn Bier enthält mehr Silizium als (fast?) alle anderen Lebensmittel. Bereits ein Glas Bier deckt etwa 40 Prozent der notwendigen täglichen Siliziummenge. Und von Silizium ist bekannt, daß es an der Kollagenbildung beteiligt ist und insofern auch für die Bildung von Knochen- und Knorpelgewebe benötigt wird.
Aber ganz egal, ob es nun das Silizium ist oder die Phyto-Östrogene die tragende Rolle spielen. Hauptsache ist, daß es günstige Effekte gibt und man ein weiteres Argument fürs Biertrinken hat, oder? ;-)
- Es ist anzunehmen, daß die Ergebnisse auch auf den Konsum von deutschem bzw. bayerischem Bier übertragbar sind. [↩]
- Auch vom Hopfenbitterstoff Humulon (α-Lupulinsäure) ist bekannt, daß er dem Abbau von Knochensubstanz entgegenwirkt. [↩]
- vgl.: Tucker KL; Chen H; Hannan MT; Cupples LA; Wilson PWF; Felson D; Kiel DP, „Bone mineral density and dietary patners in older adults: The Framingham Osteoporosis Study“, American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 76, No. 1, 2002, pp245-252 [↩]
8 Gedanken zu „Bier schützt vor Osteoporose“
Artikel zum Blog:
Juan D. Pedrera-Zamorano, Jesus M. Lavado-Garcia, Raul Roncero-Martin, Julian F. Calderon-Garcia, Trinidad Rodriguez-Dominguez, Maria L. Canal-Macias: Effect of beer drinking on ultrasound bone mass in women
Nutrition (Burbank, Los Angeles County, Calif.) 15 June 2009 (Article in Press DOI: 10.1016/j.nut.2009.02.007)
http://www.nutritionjrnl.com/article/S0899-9007%2809%2900136-1/fulltext
(wenden Sie sich in solchen Fällen vertrauensvoll an den Bibliothekar Ihres Vertrauens!!)
@schlind:
Vielen Dank. Das nenne ich einen Service. Ich komme bei Gelegenheit auf das Dienstleistungsangebot zurück. ;-)
Tut es denn alkoholfreies Bier auch?
@ Eichhorn
Da auch Alkoholfreies gehopft ist, tut’s das auch. Es hängt ja wohl nicht am Alkohol, oder!!??