Ich bin ja so etwas wie der Thees Uhlmann der deutschen Wissenschaftsblogosphäre. Die Instrumentenbeherrschung ist ausbaufähig und auch über den Gesang läßt sich streiten. Aber es gibt da einen gewissen Hang zu großen Gesten und irgendwie schlägt das Herz auf dem rechten Fleck. Das eint Thees und mich. Sag ich jetzt mal so1. ;-)
Was das alles mit der Wissenswerkstatt zu tun hat? Nicht viel und dann doch wieder alles. Denn es geht hier ab sofort weiter. Mit Texten, Anmerkungen und Kommentaren zu all den Dingen, die mich beschäftigen. Es wird an dieser Stelle also wieder gebloggt. In wenigen Tagen geht es los. Ich freue mich. Heute aber vorab ein paar Zeilen und Hinweise in eigener Sache.
Wie die meisten mitbekommen haben, habe ich bei ScienceBlogs aufgehört. Nach fast drei Jahren Redaktions- und Wissenschaftsblogalltag war es einfach Zeit etwas Abstand zu gewinnen. Und nachdem ich seit 2008 (fast) keinen Urlaub gemacht hatte, habe ich mir zunächst mal einen ungeheuren Luxus gegönnt: eine Reise durch Neuseeland und Australien. Und das fast 4 1/2 Monate lang. Inzwischen sind meine Frau und ich zurückgekehrt und haben uns hier auf der Nordhalbkugel wieder akklimatisiert (wobei wir es doch sehr, sehr schade finden, daß hier keine Kängurus durch den Vorgarten hüpfen).
Sind Twitter, Facebook oder Google+ überhaupt relevant für die Art und Weise wie wir künftig wissenschaftlich und über Wissenschaft kommunizieren?
Und ich habe mir Gedanken gemacht, wie es bei mir weitergehen soll. Wie war und ist das mit den Wissenschaftsblogs? Was passiert aktuell mit Twitter, Facebook oder Google+? Ist das relevant für die Art und Weise wie wir künftig wissenschaftlich und über Wissenschaft kommunizieren? Und was hat das ggf. mit mir zu tun?
In der Wissenswerkstatt gibt es Antworten zum Einsatz von Social Media in der Wissenschaftskommunikation
Auf diese Fragen gibt es zwischenzeitlich eine Antwort: die Wissenswerkstatt. Meine Werkstatt ist seit einigen Wochen nicht „nur“ mein Blog, sondern gleichzeitig auch ein „Büro für digitale Wissenschaftskommunikation„. Wenn es um Wissenschaftskommunikation und soziale Medien geht, dann stehe ich ab sofort Unis, Verbänden, Verlagen und allen anderen, die wissen wollen, was in und mit Wissenschaftsblogs, Twitter & Co. geht (und was nicht geht), gerne unterstützend und beratend zur Verfügung (mehr Infos zu meinen Dienstleistungen, zu Schulungen, Workshops, Konferenzblogs etc. gibt es hier).
Aber auch rechts und links der Wissenswerkstatt sind einige Dinge in Vorbereitung, auf die ich hier kurz hinweisen will. Das beginnt mit dem Wissenschafts-Café, das ich zwischenzeitlich wiederbelebt habe. Dort sammle ich nun wieder wissenschaftliche Blogs, die in einem Kurzprofil vorgestellt und verlinkt werden. Außerdem gibt es nun auch eine Fortsetzung der Interviewreihe mit wissenschaftlichen Bloggern (Ich nehme übrigens gerne Vorschläge entgegen. Welchen bloggenden Wissenschaftler soll ich zum Gespräch bitten?)
Wissenschaftsblog-Auslese, Analyse von Twitter als Kanal der Wissenschaftskommunikation und die Wissenswerte
Auch dieses Jahr suche ich zusammen mit Lars Fischer die besten wissenschaftlichen Blogposts. Für die mittlerweile vierte Auflage der Auslese haben wir uns eine neue Strategie ausgedacht, wie wir aus den unzähligen Wissenschaftsblogtexten des Jahres 2011 die gelungensten Texte rausfiltern wollen. Details werden demnächst verraten.
Dann – das ebenfalls eine Vorankündigung – arbeite ich derzeit an einer (kleinen) Analyse der Twitternutzung im deutschsprachigen Raum (natürlich fokussiert auf twitternde Wissenschaftler, wissenschaftliche Institutionen und Wissenschaftsjournalisten). Erste Zwischenergebnisse werde ich schon demnächst verraten; eine detailliertere Darstellung zum Was, Wo, Wer und Wie des wissenschaftlichen Twitterns gibt es dann voraussichtlich Anfang 2012.
Damit aber Schluß mit der Programmvorschau. Ich werde mich die nächsten Tage erstmal auf der Wissenswerte (Bremer Forum für Wissenschaftsjournalismus) rumtreiben und umhorchen. Das erste Mal seit Jahren halte ich selbst keinen Vortrag auf der Wissenswerte, was zur Abwechslung auch mal ganz nett ist. Jedenfalls brauche ich so nicht noch Nachtschichten einlegen, um meine Präsentation fertigzustellen und kann mich so (hoffentlich) ganz entspannt in die Workshops und Vorträge reinsetzen. Vielleicht sehe ich ja den einen oder anderen Leser in Bremen?2
2 Gedanken zu „Thees Uhlmann, die Werkstatt und ich“
Moin Marc!
Schön zu hören, dass es hier wieder weitergeht, Du altbekannte und geschätzte Aktionen wiederbelebst und neue planst! Besonders freut mich natürlich Dich dann wieder als regelmäßigen Input in meinem Feedreader im Themenumfeld der Wissenschaftskommunikation (besonders auf Web 2.0) zu haben. Dem Thema widme ich mich ja selbst auch, allerdings eher im „Backend“, also auf der Ebene der qualitativen Nutzung des Feedbacks für die Kommunikatoren (ROI könnte man hier in böser Absicht in den Raum werfen) ;-).
Ich wünsch Dir also einen guten Re-Start und freue mich auf kommende Posts, Analysen und Diskussionen!
Cheers,
Matthias
P.S.: Vielleicht findet sich in Köln auf dem FWK ja die Gelegenheit für einen kurzen Schnack – der letzte dürfte schon eine Weile her sein (auf dem FWK 2009, wenn ich mich recht erinnere).
Schön, dich wieder zu lesen.